Ein|Ausblicke 02/2024

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02.03.2024

Menschenrechte, der Kampf um die Demokratie und ein offenes Miteinander waren weit über den Monatswechsel unsere Themen. Damit starteten wir in den Februar.

Workshop zu Martin Luther King Jr. mit Julia Machtenberg

Martin Luther King Jr. ©United States Library of Congress, gemeinfrei

Julia Machtenberg gab am 1. Februar einen Workshop, der sich mit den Menschenrechtsdikursen bei Martin Luther King Jr., speziell in seinem „Letter from Birmingham Jail“ beschäftigte. Abschnittsweise wurde der Text analysiert und in seinen historischen Kontext eingeordnet. In seinem Brief kontextualisiert King seine Inhaftierung in einer Gefängniszelle in Birmingham vor dem Hintergrund seines gewaltfreien Bürgerrechtsaktivismus, mit dem er sich für das Ende der Segregation einsetzte. Seinen Aktivismus bettete er hierbei in einen weitgreifenden Menschenrechtsdiskurs ein. Die Argumentationsstruktur und Kings Plädoyer für gewaltlosen Aktivismus wurde so deutlich. In der abschließenden Diskussion ließen sich  Parallelen zur heutigen gesellschaftlichen Situation ziehen.

Die Lebensgeschichte von Martin Luther King Jr., verfasst von Julia Machtenberg, findet sich auch in hier der interaktiven Fritz Bauer Bibliothek.

 

Maßnahmen gegen die Gewalt mit Reinhold Spratte

Reinhold Spratte in der Fritz Bauer Bibliothek © FRITZ BAUER FORUM | BUXUS STIFTUNG

Umgeben von den Büchern in der Fritz Bauer Bibliothek trug Reinhold Spratte am 8. Februar ausgewählte Gedichte zum Thema „Maßnahmen gegen die Gewalt“ vor. Von Ulla Hahn über Bertolt Brecht, Erich Fried und Primo Levi näherte sich das interessierte Publikum gemeinsam mit Reinhold Spratte an das Themenfeld Widerstand an. Dabei entstanden spannende Diskussionen, die sich auch viel um die Gegenwart drehten und darum, wie wir uns heute der Gewalt entgegenstellen können. Der anregende Abend endete mit den Worten von Hilde Domin: „Vertrauen, dieses schwerste ABC.“

 

Die Unsichtbarkeit schwarzer Frauen im Aktivismus, Vortrag und Diskussion mit Dr. Rahab Njeri

Dr. Rahab Njeri während des Vortrags in der Fritz Bauer Bibliothek © FRITZ BAUER FORUM | BUXUS STIFTUNG

Am 16. Februar durften wir die Historikerin Dr. Rahab Njeri bei uns begrüßen. In ihrem Vortrag schilderte sie das Leben der kenianischen Umweltaktivistin Wangari Maathai, die unter anderem das Green Belt Movement gründete, sich für politische Gefangene einsetzte und 2004 als erste Frau aus Afrika den Friedensnobelpreis erhielt. Es folgte eine lebhafte Diskussion über die rassistischen Gründe dahinter, warum schwarze Frauen und ihr Aktivismus oftmals ungesehen bleiben und nur wenig Aufmerksamkeit erhalten, obwohl ihre Arbeit oftmals wegbereitend für größtenteils weiße aktivistische Bewegungen war und ist. Ein Beispiel dafür ist laut Dr. Njeri die Klimabewegung.

Ein Teilnehmer der Veranstaltung fasste es am Ende treffend zusammen: „Wir haben viel Arbeit vor uns, aber Sie haben uns gesagt, was wir tun müssen: Die Unsichtbaren sichtbar machen, mehr Zuhören und aufeinander Zugehen.“

 

Bochum Solidarisch, gegen Spaltung und für Solidarität

Aus dem Aufruf zur Kundgebung © Bochum Solidarisch

Seit Jahresbeginn gibt es in ganz Deutschland immer wieder Demonstrationen, die sich für ein demokratisches Miteinander und gegen die Deportationspläne der AfD einsetzen. Aber eine Demonstration alleine reichte den engagierten Bochumer*innen nicht. Nur wenige Wochen nach der Demonstration am 19. Januar wurde eine große Kundgebung vor dem Bochumer Bergbaumuseum geplant. Am 17. Februar gab es dann neben dem initialen Redebeitrag einer Bochumer Antifaschist*in viel zu sehen, zu entdecken und zu hören. Moderiert von Sebastian Rabsahl, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Sebastian 23, stellten sich diverse Bochumer Initiativen vor, die sich für Demokratie, Menschenrechte und ein besseres Miteinander einsetzen – darunter auch das Fritz Bauer Forum. Zudem spielten Bochumer Musiker*innen ihre Stücke, es gab Stände mit Informationsmaterial und vernetzende Gespräche. Danke an alle, die diesen Tag möglich gemacht haben!

„Einzeltäter – Hanau“, Film und Gespräch mit Regisseur Julian Vogel

Betroffene des Anschlags benennen Straßenschilder in Hanau um. Copyright: ZDF/Julian Vogel

Kurz nach dem Jahrestag des rassistischen Anschlags in Hanau am 19. Februar 2020 zeigten wir in der Fritz Bauer Bibliothek den Dokumentarfilm „Einzeltäter: Hanau“ des Filmemachers Julian Vogel. Die Veranstaltung war Teil einer Reihe in Kooperation mit dem Bahnhof Langendreer unter dem Titel „4 Jahre nach Hanau – Keine Gerechtigkeit ohne Konsequenzen“. Der Film ist der letzte Teil einer Trilogie, die sich den Angehörigen rechtsextremer Anschläge widmet und wurde mit dem Hessischen Filmpreis ausgezeichnet. Der Regisseur war nach dem Film online zugeschaltet und erzählte von der ersten Idee des Films bis zu seiner Umsetzung, von den Reaktionen auf den Film aus der Politik und von den Angehörigen und Freund*innen der Ermordeten. Der Film heißt zwar „Einzeltäter“, das Ziel war es aber, radikal die Perspektive der Betroffenen einzunehmen, diesen zuzuhören und miteinander ins Gespräch zu kommen. Entstanden ist ein eindrücklicher anderthalbstündiger Film, der die Überlebenden, Angehörigen und Freund*innen begleitet und sie zu Wort kommen lässt.

 

Kommende Veranstaltungen

05. März, 18.30 – 20.00 Uhr: Nach dem Angriff der Hamas | Vortrag und Gespräch über die aktuelle Situation in Israel. Weitere Infos hier.

06. März, 16.00 – 17.30 Uhr: Mittwochsgespräch über den Film „Das Haus in der Auguststraße“. Weitere Infos hier.

07. März, 18.00 – 19.30 Uhr: Der Atomwaffenverbotsvertrag – der erste “feministische” Abrüstungsvertrag?. Weitere Infos hier.

15. März, 18.00 – 19.30 Uhr: Ofer Waldman | Worüber reden wir, wenn wir über Israel reden? Weitere Infos hier.

19. März, 18.00 – 20.00 Uhr: „Von der Ordnung der Welt – Philosophie im Dialog“ | Lesung und Diskussion. Weitere Infos hier.

20. März, 17.00 – 18.30 Uhr: Baustellenführung | Fritz Bauer Forum. Weitere Infos hier.

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